
Elektroautos werfen aktuell viele Fragen auf. Sind sie umweltschonender als herkömmliche Fahrzeuge? Sind sie fahrende Bomben? Wie schaut es mit dem Abbau von Lithium aus, das ein wichtiger Bestandteil der Batterien ist? Die Politik fordert einen Ausbau dieser Autos. Dann muss es doch besser als Erdölbetriebene sein. Fragen über Fragen..aber so wirklich auskennen tut sich keiner. Die Verunsicherung ist groß.

Erst kürzlich kam es zu einem schweren Autounfall in Tirol. Der Fahrer konnte gerettet werden, aber das Fahrzeug brannte lichterloh, die Feuerwehr musste mit einem Spezialcontainer anrücken. Darin war Wasser und das Autowrack wurde über 72 Stunden darin gekühlt. Nun steht das Auto beim Abschleppunternehmen und findet keinen zuständigen Entsorger (Quelle: Krone). Das Wasser muss als gefährlicher Abfall entsorgt werden.
Vielleicht schafft es Klarheit, wenn ihr erfahrt, woher das Lithium kommt oder wie der Recyclingprozess aussieht.
Lithium Abbau
Lithium wird in Chile und Peru durch Verdunstung von Salzwasserseen gewonnen. Denke an einen Kochtopf gefüllt mit Salzwasser vom Spagetti kochen. Du vergisst ihn auf der Herdplatte und übrig bleibt im besten Fall ein weißer Belag am Topfrand. So ähnlich funktioniert das mit der Lithiumgewinnung. Für eine Tonne Lithium vertrocknen zwei Millionen Liter Wasser!! (Quelle: ARD Doku). Ich habe auch einen Film in Galileo entdeckt wie sich der Abbau auf die Umwelt auswirkt.
Lithium Recycling
In einem Artikel konnte ich lesen: …Noch spielt das Recycling von Elektroautos, keine große Rolle (Quelle: Motorsporttotal)…. ha..und was ist mit den Unfallautos??? Wenn man den Artikel liest, denkt man nur an den Konjunktiv..könnte und ist möglich..aber so ganz konkret schaut anders aus. Ich würde auch meinen, dass in den Werken die Batterieblöcke recycelt werden, aber wie schaut es dann mit beschädigten Batterien aus Unfallfahrzeugen aus? Mir scheint, dass dies das Problem sein kann..da sie mit dem Metall des Autos verschmolzen sind. Somit müsste man das ganze Auto transportieren und damit fangen diese Verwerter nichts an.
Auf der Homepage von dem Unternehmen Düsenfeld steht, dass die Batterien mechanisch zerlegt werden. Der Elektrolyt wird gezielt im Unterdruck verdampft und als Kondensat zurückgewonnen. Dadurch besteht keine Gefahr, dass es zu einer exothermen Reaktion kommt. Bei anderen Verfahren wird die ganze Batterie eingeschmolzen und aus der Masse die einzelnen Rohstoffe heraus gewonnen. Ich stelle mir das vor wie bei einer Kerze. Wenn ihr da zB getrocknete Blumen oder Früchte eingearbeitet habt und die Kerze schmilzt auf eurem Tischtuch..na dann gratuliere beim Herausklauben der Einzelteile.
Elektroauto versus Verbrennungsmotor
Wenn man das herkömmliche Diesel/Benzin Auto mit einem Elektroauto vergleichen will, müssen das wohl folgende Faktoren sein: Woher kommen die Rohstoffe für Motor/Batterie/Karosserie? Wie groß und schwer ist das Fahrzeug? Wie lange fährt es? Woher kommt der Strom? In keiner einzigen Studie werden all diese Fragen beantwortet. Immer nur Teile.
In einer Studie schneidet das Elektroauto schlechter ab, da der CO2 Ausstoß bei der Herstellung und dem Kohlestrom in Deutschland mehr ins Gewicht fällt. Jetzt ist die Frage wie das in Österreich aussieht, wo wir keinen Kohlestrom mehr haben (Quelle: Autobild)?
Fazit
Ich glaube es ist ein großer Unterschied, ob man mit einem kleinen Stadtflitzer herumfährt oder einem Fahrzeug, dass eine große Reichweite haben soll und daher auch eine entsprechend große Batterie benötigt. Eine große Batterie bedeutet schweres Auto, viel Rohstoffe, Reifenabrieb (nehme ich an), Entsorgungsproblem.
Ein wichtiger Faktor ist, meiner Meinung, woher der Strom kommt. Aus einer Mixleitung wie in Deutschland oder sogar aus Atomstrom, erscheint mir nicht effektiv.
Man dürfte in der Lage sein intakte Batterien wieder für Stapler zu verwenden. Sind diese dann auch erschöpft, bleibt nur das Recycling zB bei Düsenfeld in Deutschland. Das bedeutet Notifizierung (dh. wenn Abfall ins Ausland verbracht werden soll, muss das durch das Ministerium abgesegnet werden) und nur intakte ganze Stücke können recycelt werden.
Ich tue mir sehr hart mit dem Argumentieren, jeder schwärmt von seinem Fahrzeug. Meine Kollegin ist Motorsportlerin, die findet gar nichts Gutes am E Auto. Freunde, die in der Stadt leben, sind begeistert. Ich könnte mir auch vorstellen, dass, wenn das Netz und die Fahrzeugdichte durch attraktive Aktionen ausgebaut wird, das Stromnetz ein Problem bekommt. Wie oft in unserem Abfallwirtschaftsleben wird zuerst ein Produkt designed und danach ist das große Erwachen, wenn es um die Entsorgung geht.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es hier ähnlich wird. Wie bei vielen Dingen, kann man nur an die Herstellerverantwortung appellieren. Wie überall haben wir in der Abfallwirtschaft kein Ohr in diesen Firmen und man wird uns wieder nicht erhören.
Daher prüfe, bevor du dich bindest. Checke die Sachlage, bevor du etwas kaufst. Lass dich nicht für dumm verkaufen. Eure Trennsetterin
Vorweg: Ich habe die Dokumentationen auch gesehen und es ist erschreckend was hier gezeigt wird, vor allem, was der Kaufwillige nicht weiß, weil man über solche Dinge besser nicht spricht und weil es ja gar nicht so schlimm ist – verglichen mit den Vorteilen der Elektrofahrzeuge (Ironie aus).
Man sollte vor allem die rosarote Brille beim Betrachten von Hochglanzprospekten und reißerisch gemachten Werbefilmen abnehmen. Als Hauptargument für Elektroautos werden immer die geringen Verbrauchskosten und die kaum anfallenden Reparaturen sowie Befreiung von Steuern und Abgaben angeführt. Verschwiegen wird jedoch, dass man ein solches Fahrzeug mindestens 100.000 km nutzen muss, damit es im Vergleich zu einem mit fossilen Treibstoffen angetriebenen Fahrzeug günstiger abschneidet. Und dann beginnt schon das erste Problem mit dem Akku. Die Leistung lässt spürbar nach, es werden hohe Mehrkosten für einen Tausch fällig (falls man nicht bereits ein Mietmodell gewählt hat, doch auch das verursacht monatliche Mehrkosten). Viele Rohstoffe für die Herstellung (Lithium, seltene Erden, Edelmetalle, etc) werden unter immens schädlichen Bedingungen abgebaut, es wird kostbares Wasser verbraucht, Menschen wird binnen relativ kurzer Zeit der Lebensraum entzogen oder unbrauchbar gemacht. Auch Tiere müssen leiden (Lamas erblinden wegen der übermäßigen Staubbelastung) und sind mehr oder weniger verseucht, somit als Nutzvieh nicht mehr zu gebrauchen. Ist der Abbau beendet oder nicht mehr rentabel, bleibt tote Erde zurück. Fall sich jetzt die Befürworter an den Abgasen des Verbrennungsfahrzeuges stoßen, die Emmission ist bereits in der Kalkulation enthalten.
Obwohl ein Elektrofahrzeug wesentlich weniger Einzelteile als ein konventionelles aufweist, sind die Probleme für eine Wiederverwertung ungleich größer (siehe Batterierecycling im Artikel).
Aktuell gibt es noch einen relativ geringen Anteil von Elektrofahrzeugen im Straßenverkehr. Was passiert jedoch, wenn große Konzerne ihre Flotte wirklich umstellen werden bzw sie gesetzliche Auflagen dazu zwingen? Die großen Mengen an Lithium sind zwar theoretisch vorhanden, doch praktisch muss man sie erst einmal abbauen. Wie sieht es dann mit dem ökologischen Fußabdruck global aus? Woher kommt der Strom für die vielen Fahrzeuge, und vor allem wie löst man dieses Problem in den dichten Ballungsräumen? Hat dann jeder Fahrzeugbesitzer ein Stromkabel aus dem Fenster hängen, oder sind die Parkgaragen dann voll mit Ladesäulen (neben den sowieso schon viel zu engen Parkplätzen)?
Fragen über Fragen. Ich möchte hier keine Negativwerbung für Elektrofahrzeuge machen, denn ich habe schon einigemale mit einem solchen liebgeäugelt. Betrachtet man jedoch die obigen Argumente (neben den noch immer sehr hohen Anschaffungskosten), so steht das Elektrofahrzeug gar nicht mehr so gut da. Leider achten sehr viele Leute nur auf die Betriebskosten, so wie sie bei einem konventionellen Fahrzeug nur auf den Verbrauch schauen. Doch das ist leider nur die halbe Miete, denn um wirklich „umweltbewusst“ unterwegs zu sein, ist selbst ein Elektrofahrzeug lediglich eine Übergangserscheinung.