
Wenn die Blätter an den Bäumen gelb werden und abfallen, der Nebel in der Früh über das Land wabert und die Krähen krächzen, ist die Zeit um Allerheiligen nahe. Es ist die Zeit an seine Verstorbenen zu denken, aber auch der eine oder andere Gedanke drängt sich auf, wie man denn selber, wenn es soweit ist, bestattet werden möchte. Ich habe das Gefühl, das ist etwas, was man vor sich herträgt. Man fühlt sich zu jung, zu gesund, nur wann ist es soweit darüber nachzudenken? Oder will man diese Last den Angehörigen überlassen? Natürlich könnte man sagen: Mir ist es egal, bin ja dann eh tot…aber man hinterlässt da schon ein ganz schönes Pinkel an Verantwortung, wenn die Hinterbliebenen mit dem Verlust eines lieben Familienmitgliedes beschäftigt sind.

Der Österreicher ist ja als morbid bekannt und als mein Kollege mit der Idee kam, ich soll mich in meinem Blog mit diesem Thema beschäftigen, habe ich das lächelnd abgetan. Nichtsdestotrotz ist es sehr wohl ein Thema, dass die Leute interessiert, da es mittlerweile unterschiedliche Möglichkeiten der Bestattung gibt und nicht jede Variante für unsere Umwelt gut ist. What else, ich begann mit der Recherche.
Bestattungformen
Erdbestattung
Im Christentum wurde die Feuerbestattung jahrhundertelang abgelehnt. Der Grund ist in einem engen, wörtlichen Verständnis der Auferstehung der Toten zu suchen. Wenn der Körper des Verstorbenen bei der Auferstehung wieder zum Leben erweckt werden sollte, durfte er nicht verbrannt werden. Die Erdbestattung orientierte sich dagegen an der Grablegung Jesu Christi (Quelle: Ignarium).
Bei einer Erdbestattung gelangen durch Prothesen, quecksilberhaltige Zahnfüllungen, Sargnägel oder Lacke Schadstoffe in den Boden und verunreinigen das Grundwasser. Kann ich mir bei einem wirklich großen städtischen Friedhof als großes Problem vorstellen.
Bei einer Erdbestattung wird der gesamte Leichnam in einem Sarg beigesetzt. Dafür gibt es mittlerweile verschiedene „grüne“ Möglichkeiten: es gibt beispielsweise Holzsärge ohne schädlichen Lack. Außerdem gibt es unterschiedliche Anbieter, die Särge aus alternativen Materialien anbieten, zum Beispiel aus (Recycling-) Pappe, Bambus oder Bananenblättern. Zusätzlich kann man auch das Sarginnenleben mit umweltschonendem Material ausstatten, zum Beispiel mit einem Kopfkissen aus Sägespänen oder einer Matratze aus Mais (Quelle: RTL). Bambus und Bananenblätter kann ich mir in unseren Breitengraden nicht als „Grün“ vorstellen. Aber das Holz für den Sarg unbehandelt zu lassen, sehr wohl.
Feuerbestattung
Die ersten Formen der Feuerbestattung haben ihren Ursprung ca. 3000 v. Chr. in Europa und im Nahen Osten. In der europäischen Antike war die Feuerbestattung die häufigste Bestattungsform. 785 verbietet Karl der Große im Edikt von Paderborn die Feuerbestattung als heidnischen Brauch, da nach damaliger Auffassung nur „dem vollständigen Leib die Auferstehung sicher sei“. Nach dem 2. Vatikanischen Konzil wurde in den 60er Jahren das christliche Verbot einer Feuerbestattung aufgehoben (Quelle: Ignarium).
Bei einer Feuerbestattung wird der Leichnam mitsamt dem Sarg im Krematorium verbrannt. Im Abschluss kann die Asche in einer Urne auf dem Friedhof, im Wasser (Seebestattung) oder auch an unterschiedlichen anderen Orten beigesetzt werden. Um das Ganze möglichst nachhaltig zu gestalten, hat man die Möglichkeit, biologisch abbaubare Urnen zu wählen.
Wie ihr euch eine Feuerbestattung vorstellen könnt, zeigt der Film vom Krematorium Wien recht anschaulich. Der extrem hohe Energieverbrauch und der starke Schadstoffausstoß im Krematorium, sind natürlich auch ein Thema. Tatsächlich verbraucht ein Kremationsofen pro Einäscherung durchschnittlich etwa 285 Kilowattstunden Gas und 15 Kilowattstunden Strom – etwa der gleiche häusliche Energiebedarf wie eine einzelne Person für einen ganzen Monat oder etwa der Kraftstoffwert von zwei SUV-Tanks (Quelle: Mymoria)
Beisetzungsmöglichkeiten
Bei der Erdbestattung wird der Sarg am Friedhof in einer Gruft oder in einem Erdgrab beigesetzt. Den größten Friedhof, den ich kenne, ist der Zentralfriedhof in Wien. Ich liebe es zu dieser Jahreszeit dort durchzumarschieren. Den Eichkätzchen beim Nüsse naschen zuzuschauen. Die Gräber der Prominenten Künstler wie Udo Jürgens, Falco zu besuchen, aber auch Gräber von Politikern. Die Gräber sind unterschiedlich verziert. Speziell die Gruften von Tonet haben es mir angetan. Dazu gibt es auch Führungen, die ich nur empfehlen kann.
Naturbestattungen, wie zB in Wäldern, haben etwas sehr erdverbundenes. Man steht im Wald, lauscht den raschelnden Blättern. Spürt den Wind im Gesicht und steht mit Freunden und Familie zusammen, gedenkt dem Toten, erzählt sich Anekdoten über das Leben des Verstorbenen und stoßt am Schluss zB mit einem Gläschen Rotwein auf das Leben an.
Fazit
Jeder muss für sich entscheiden, was er will. Jede Variante hat etwas für sich. Die klassische Erdbestattung etwa, die aber einer Pflege durch die Hinterblieben Bedarf. Natürlich könnte man einen Gärtner beauftragen, aber dann kann ich es gleich sein lassen. Die Feuerbestattung mit anschließender Beisetzung der Asche im Wald/Friedhof/See hat für mich etwas sehr naturbezogenes und erscheint mir auch von der Nachsorge her am unkompliziertesten. Vom ökologischen Aspekt betrachtet erscheint mir die Feuerbestattung am besten. Die Anlagen werden sicher immer besser aufgerüstet um den Schadstoffausstoß zu verringern. Bei der Erdbestattung mit all unseren Implantaten und falschen Zähnen kann ich mir auch in Zukunft keine Verbesserung des Wassers und Erdreichs vorstellen.
Eine nachdenkliche Trennsetterin, macht euch bitte eure eigenen Gedanken zu dem Thema und überlasst diese Entscheidung nicht anderen.
Danke, dass du die Umweltaspakete von verschiedenen Bestattungsformen aufzeigst! Meine Großmutter hatte sich eine klassische Erbbestattung gewünscht. Wir wollten es so nachhaltig wie mögiich gestalten und haben entschieden, das wir eine gebrauchte Grabanlage kaufen wollen. Auf der Trauerfeier gab es veganes Essen und ihren Lieblingswein.
Der Verlust eines geliebten Menschen kann unvorstellbar schmerzhaft sein. Die Angehörigen und
Freunde stehen meist vor Entsetzen. Vor allem dann, wenn der Verlust plötzlich und unerwartet kam.
Jede Person geht dabei anders mit der Situation um. Wichtig ist
jedoch immer die Frage, ob der oder die Verstorbene seinen/ihren ewige Ruhe nun findet.
Wir wollen uns jetzt schon auf unsere Bestattung vorbereiten damit unsere Kinder keinen Stress haben. Es ist gut zu wissen, dass es auch Urnen gibt, die biologisch abbaubar sind. Hoffentlich finden wir ein Bestattungsunternehmen, das uns da beraten kann.
Sehr interessant, dass Feuerbestattungen ihren Ursprung ungefähr 3000 Jahre vor Christus hatten und sogar in Europa und im Nahen Osten anfingen. Meine Tante ist leider vor zwei Wochen gestorben und niemand in meiner Familie weiß, welchen Bestattungswunsch sie hatte. Ich werde mich an einen kompetenten Bestatter wenden und mich beraten lassen, welche nachhaltige Bestattungsform für uns am besten geeignet ist.
Sehr interessanter Beitrag über nachhaltige Bestattungsarten. Ich interessiere mich für das Thema Nachhaltigkeit und will gerne wissen, wie man der ganze Lebenszyklus umweltfreundlich sein kann. Gut zu wissen, dass viele Bestattungsinstitute die Feuerbestattung anbieten, was eine umweltfreundliche Methode ist
Ich bin ein großer Naturfreund und möchte das bei meiner Beerdigung auch widergespiegelt sehen. Gut zu wissen, dass die Feuerbestattung durch die Beisetzung der Asche in z.B. einem Wald möglich ist. Auch ich glaube, dass die Nachsorge am unkompliziertesten ist.
Vielen Dank für diesen Beitrag zur nachhaltigen Bestattung. Ich finde besonders die von dir vorgestellte Möglichkeit der Naturbestattung ansprechend. Die Verbundenheit mit dem Wald, die du erwähnst, hört sich nach einer schönen Form der Bestattung an.
Gut zu wissen, dass es mittlerweile sogar verschiedene „grüne“ Möglichkeiten einer Erdbestattung angeboten werden. Meine Oma, welche leider vor kurzem verstorben ist, hat sich eine Feuerbestattung gewünscht. Dafür sucht meine Familie noch nach einem professionellen Bestatter.
Interessant, dass eine Einäscherung durchschnittlich ungefähr 285 Kilowattstunden Gas und 15 Kilowattstunden Strom benötigt. Meine kürzlich verstorbene Oma hat sich in ihrem Testament eine klassische Erdbestattung gewünscht. Meine Familie ist aktuell noch auf der Suche nach einem passenden Bestattungsunternehmen.
Ich möchte eine Feuerbestattung durchführen lassen, wenn ich tot bin. Interessant, dass diese mal durch Karl den Großen verboten war. Schön, dass das heut wieder erlaubt und möglich ist.
Danke für den informativen Beitrag über Bestattungsformen. Meine Tante und ich wollen uns gerade über dieses Thema informieren. Uns war gar nicht bewusst, dass die Feuerbestattung früher im Christentum abgelehnt wurde und bereits 3000 v. Chr. in Europa praktiziert wurde.
Danke für den informativen Beitrag über Bestattungsformen. Meine Tante und ich hatten uns erst über unsere bevorzugte Bestattungsform unterhalten. Wir würden wohl beide dem Beerdigungsinstitut mitteilen lassen, dass wir eine Erdbestattung wollen würden. Dass jeder die Art seiner Bestattung selbst entscheiden sollte, sehen wir auch so, deshalb hatten wir uns jetzt schon darüber unterhalten.
Ich möchte Vorsorge für meine Beerdigung treffen. Schön zu wissen, dass es auch nachhaltige Bestattungen gibt. Ich werde meine Beerdigung planen und festhalten.
Wir sind gerade auf der Suche nach unterschiedlichen Bestattungsdienstleistungen. Ich finde es super, dass es sogar biologisch abbaubare Urnen gibt, um die Bestattung so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Darüber werde ich mich auf jeden Fall noch weiter informieren.
Gut zu wissen, welche Formen von nachhaltiger Bestattung es gibt. Früher oder später wird es dazu kommen, dass ich auch eine Beerdigung planen muss. Da mir Nachhaltig wichtig ist, ist dieser Beitrag sehr hilfreich für mich.
Vielen Dank für die Übersicht! Es ist gut zu wissen, dass eine Feuerbestattung so viel Energie verbraucht. Meine Großmutter hat mich neulich auf das Thema angesprochen und ich muss sagen, es ist doch schon sehr interessant. Hoffentlich wird sich die Nachhaltigkeit solcher Bestattungen noch steigern.
Ich dachte bisher, dass die Beisetzung der Asche im Wald oder auf See in Deutschland verboten sei. Durch den Verlust eines Familienmitglieds ist meine Familie aktuell mit der Aufklärung des Todes beschäftigt. Ich werde mich mit der Suche nach einem zuverlässigen Bestatter beteiligen.
Ich beschäftige mich momentan mit den verschiedenen Bestattungsformen. Durch den Beitrag scheint mir eine Einäscherung die beste Wahl zu sein. Schließlich hat man danach weitere Möglichkeiten, wie eine Seebestattung.
Ich finde es sinnvoll sich über nachhaltige Bestattungsarten zu informieren. Soweit ich weiß ist die Feuerbestattung eine der gängigsten Bestattungsarten in Deutschland. Ist es denn möglich in einer Holzurne bestattet zu werden?