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Trennsetterin auf Reisen #Kanada


05.08.2019

Ich reise gerne. Der ökologische Fussabdruck ist dadurch eine Katastrophe. Nichtsdestotrotz möchte ich euch an meinem letzten Urlaub nach Kanada und Alaska Anteil nehmen lassen. Ich werde hier keine Bilder der schönen Tier- und Pflanzenwelt posten. Ihr werdet keine Bilder der Buckelwale und Braunbären sehen und auch keine Landschaftsbilder, die zum Seufzen schön sind.

Stadt

Wenn eine Abfallberaterin verreist, wird jede Mülltonne fotografiert und die Augen auf das Trennverhalten der Bürger gerichtet. Wir sind schon eine ganz eigene Gattung an Menschen, denn ich glaube nicht, dass ein Buchhalter sich die Buchhaltung der Hotelanlage reinzieht :).

Trennung beim Haus

Eine lange vorbereitete Reise mit meiner Mutter begann Anfang Juni in Vancouver. Wir wohnten in einer Siedlung 30 Minuten vom Zentrum entfernt. Die Straßen verlaufen gerade und die Querstraßen kreuzen im rechten Winkel in die Hauptstraßen. Ein Holzhäuschen schmiegt sich an das andere und entzückende Vorgärten mit schön angelegten Gärten fallen ins Auge. Mir fielen sofort zwei Gebinde für die Trennung auf. Eine graue Tonne und eine blaue Plastikwanne.

haus

Neben der Restmülltonne, gibt es einen gelben Sack für Papier, eine blaue Wanne für Plastik und Metallverpackungen und eine graue Wanne für Glas. Die Sammelkriterien sind wie bei uns in Österreich. Die Verwertungsstandards sind aber offensichtlich etwas anders. Nach meinem Urlaub habe ich etwas recherchiert und folgendes gefunden. Papier, Glas und Metall werden im eigenen Land verwertet. Karton wird nach Washington State in der USA transportiert, was mich nicht sonderlich überrascht, da die Staatsgrenze nur 60 km entfernt ist. Plastik hingegen wird per Schiff nach Übersee transportiert. Das Gesetz schreibt vor, dass Kunststoffverpackungen, die für Lebensmittel verwendet werden, keine neuen Verpackungen für Lebensmittel erzeugt werden dürfen. Finde ich spannend. Bei uns geht es und in anderen Ländern nicht? Merkwürdig.

Biomüll wird ebenfalls kompostiert, Elektoaltgeräte verbleiben ebenfalls im Staat und werden, wie auch in Österreich, sortiert und die einzelnen Teile wie zum Beispiel Kunststoff/Metall separiert.

Auch in Vancouver gibt es ein Abfallsammelzentrum/Mistplatz oder unter welchen Namen du dein Sammelzentren kennst. In Kanada sagen sie Recycling Depot, wo ebenfalls wie bei uns Problemstoffe, Metall, Elektroaltgeräte etc übernommen werden.

Trennung in der Stadt

Nicht nur die Gegend in der wir wohnten war sehr sauber, sondern auch die ganze Stadt. Vancouver zählt zu den grünsten Großstädten der Welt und tut auch viel, dass der Name gerechtfertigt ist. Parkanlagen, neben dem großen Stanley Park, laden zum Verweilen ein. Dächer sind begrünt mit Bäumen, Büschen oder Wiesen. In den Gemeinschaftsgärten soll Obst und Gemüse angebaut werden. Wasserzähler werden eingebaut , um den Wasserverbrauch besser im Überblick zu haben. Außerdem sind die Mülltonnen in allen Farben und Formen über die ganze Stadt verstreut.

Nicht nur in Vancouver hatte man den Eindruck, dass man vom Boden essen könnte, sondern im ganzen Staat. Obwohl die Recycling Standards nach einer Verbesserung schreien, wirkt das Land nach außen hin sauber und aufgeräumt.

Trennung bei den Sehenswürdigkeiten

Wenn man auf Reisen ist schaut man sich natürlich unterschiedliche Sehenswürdigkeiten an. In Kanada wo es hauptsächlich die Natur zu bestaunen gibt, sind es Nationalparks, kleinere Städte, Seen und Berge. Metallene Behälter fallen im ganzen Land auf. Warum fragt ihr euch? Ratet mal.....

Littering

Wie schon erwähnt sind sowohl die Städte als auch die Landschaft sehr sauber. Kein Plastikteilchen, keine Zigarettenstummel... Am Anfang dachte ich mir, was ist da anders? ....Kein Dreck am Boden..... Die brauchen nicht großangelegte Umweltaktionen wie Flurreinigungen zu machen..weil es sauber ist. Selbst die Hafenbecken sind klar und rein. Das gibt es bei uns in Europa nicht..wo wir uns immer als die Umweltapostel aufspielen.

Es wird laufend darauf hingewiesen, dass man die Tiere nicht füttern soll, sehr hohe Strafen am Wegesrand schüchtern zusätzlich ein. Ich habe soeben einen "Littering Report" entdeckt. Hier werden beobachtete Umweltsünder an den Pranger gestellt. Ich weiß zwar nicht welche Konsequenzen das für die Einzelnen hat, aber ein interessanter Ansatz. Ein Motorradfahrer lies eine Zigarette fallen-> hier die Strafe.

Fazit

Ich habe versucht eine Begründung zu finden, warum  die Landschaft und die Städte sauber sind. Ich glaube die Bevölkerung lebt viel mehr im Einklang mit sich und der Natur. Sie sind freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Man steht noch nicht einmal am Gehsteigrand und die Autos bleiben stehen. Wenn du wie ein Fragezeichen in der Gegend herumstehst fragen sie: Kann ich helfen? Woher kommst du? Wohin gehst du? Wie gefällt es dir bei uns?

Meine Erklärung warum bei den Sehenswürdigkeiten lauter metallene Behälter stehen: Es leben viele Bären in dem Land. Die kleinen Teddys sind hungrig und gefressig. Einmal im Ort werden sie die Tiere nicht los. Daher müssen die Behälter stabil sein und vor Wind und Wetter und Tieren geschützt sein.

Wasser predigen und Wein trinken, sagen vielleicht die einen, aber ja, ich gebe es zu..ich Reise gerne und versuche die meiste Zeit des anderen Jahres, Ressourcen schonend zu leben.

Wer auch schöne "Müll" Erlebnisse in seinen Urlauben gemacht hat, kann sie mir gerne mailen, eure Trennsetterin

Quellen

ecowoman

Vancouver

Abteilung Abfallwirtschaft der Stadt Vancouver

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