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Müllverbrennung, das Allheilmittel der Unwissenden


11.02.2019

Ihr sitzt gemütlich im Garten mit einem Buch und einem Kaffee in der Hand. Plötzlich ein beißender Geruch in der Luft, graue Schwaden hüllen euch ein. Was ist passiert? Irgendwer heizt ein! Es wird nicht Holz eingeheizt, sondern Abfall verbrannt. Schluss mit der Gemütlichkeit, ab ins Haus, Türe zu, Fenster zu und ärgern. Weil anzeigen wollen wir den lieben Nachbarn ja auch nicht.

Anderes Szenario: Bürger bestellen Mülltonnen. Altpapier brauchen sie nicht, weil das verbrennen sie. Auf die Frage, ob Papier Hitze abgibt, reagieren sie erstaunt. Noch mehr, wenn sie nicht wissen, wohin mit der Asche. Ach wirklich? Man kann Papier wiederverwerten?

Mit der Verbrennung seiner Abfälle spart man nicht Geld. Es kann wirklich teuer werden.

Brauchtumsfeuer

Ob es der Funken, das Osterfeuer oder das Sonnwendfeuer ist. Das sind Brauchtumsfeuer, die im ländlichen Raum üblich sind. Geregelt wird das nach dem NÖ Feuerwehrgesetz.

Solange diese Feuer nicht dafür verwendet werden, um behandeltes Holz oder Kunststoff darin zu verbrennen, ist ja nichts zu sagen. Ich kann dem nur nichts abgewinnen, wenn Abfälle darin versteckt sind, dessen Partikel im Umkreis von 10 Metern herunterkommen und unsere Umwelt verschmutzen.

Müllverbrennung ist gefährlich

Schadstoffarm, klimafreundlich und kostengünstig können Holzfeuerungen nur mit hochwertigem Brennmaterial betrieben werden. Wer Abfall verbrennt, gefährdet sich und seine unmittelbare Umgebung. Das Verbrennen von Müll ist besonders problematisch und wird in seinen Auswirkungen nicht selten unterschätzt. Oft steckt aber auch keine böse Absicht dahinter, sondern nur Unwissenheit. So ist beispielsweise Altholz in den meisten Fällen mit Lösemitteln behandelt, beschichtet oder verunreinigt und damit Abfall.
In der NÖ Heizungsanlagenverordnung ist festgelegt, dass in Holzöfen nur „naturbelassenes“ Holz mit einem Wassergehalt von weniger als 20 % sowie hochwertige Holz- und Rindenbriketts, die der ÖNORM entsprechen, verbrannt werden dürfen. Verwendet man zu feuchtes Holz, entstehen Rußpartikel, die wiederum in der Umgebung der Feuerstelle zu Boden sinken. Wir atmen sie ein und verunreinigen den Boden, wo wir im Sommer unser Obst und Gemüse anbauen.

Dieses Holz ist behandelt und gehört in das Sammelzentrum

Müllverbrennung ist strafbar

Wer also Kunststoffabfälle, Hausmüll oder mit Schadstoffen belastetes Altholz verbrennt, vergiftet Luft und Boden in seiner unmittelbaren Umgebung mit gefährlichen Substanzen wie Salzsäuregasen, Formaldehyd und krebserregenden Dioxinen. Die Giftstoffe werden eingeatmet oder können über den Garten in den Nahrungskreislauf gelangen.
Auch das Verbrennen von Kartonagen, Holzsteigen und bedrucktem Papier setzt Giftstoffe frei.

Müllverbrennung ist nachweisbar

Ein Verdacht auf Müllverbrennung liegt nahe, wenn die Holzasche nicht fein und hellgrau bis weiß, sondern dunkel ist und Verunreinigungen aufweist. Müllverbrennung hinterlässt auch entsprechende Spuren an der Heizanlage und am Kamin. Wer Abfall verbrennt, ruiniert die eigene Heizanlage und muss mit hohen Sanierungskosten rechnen. Abfallverbrennung kann von Experten nachgewiesen werden.

Müllverbrennung in anderen Teilen des Globus

In Österreich haben wir eine funktionierende Abfallwirtschaft. Wir haben Mülltonnen und könnten unsere Abfälle trennen, wenn wir das wollen. In anderen Ländern sind sie erst am Beginn der Abfallwirtschaft und werden durch den Tourismus, überschwemmt mit Abfällen, die sie weder verwerten können noch ein Bewusstsein entwickelt haben, dass Trennung Sinn ergibt. Neben den Spuren, die wir über Land und im Wasser hinterlassen, ist die Bevölkerung dieser Länder überfordert und verbrennt die Abfälle, da sie gar nicht wissen, wohin damit. Wir hatten 50 Jahre Zeit, eine funktionierende Abfallwirtschaft auszubauen. Man kann nicht erwarten, dass es dort über Nacht funktioniert.

Der schwarze, übelriechende Rauch der Feuer enthält oft sehr große Partikel, Blei oder Gase, die mit neurologischen Krankheiten, Krebs und Herzinfarkten in Verbindung gebracht werden. Allein in China stammen 22 Prozent aller großen Schmutzpartikel in der Luft von offener Müllverbrennung (wissenschaft.de).

Wo es brennt, entsteht Asche

Gutes Holz hinterlässt eine weiße Asche. Je dunkler sie ist, desto harzreicher und Schadstoff belasteter ist sie. Reine Holzasche kann im Biomüll entsorgt werden, sofern der Abfall einer Kompostierung zugeführt wird. Wird der Biomüll in einer Biogasanlage verarbeitet, dann gehört die Asche in den Restmüll. Entweder ihr fragt vorher, wie der Biomüll verarbeitet wird oder ihr entsorgt sie im Restmüll. Egal in welchen Behälter ihr sie entleert, achtet darauf, dass sie kalt ist. Ihr glaubt ja gar nicht wie oft wir im Winter Mülltonnen zustellen, weil der Behälter verbrannt ist.

Wer einen Garten hat, kann die Asche als Alternative zu der Entsorgung wiederverwenden: Die Asche von unbehandeltem Holz eignet sich zur Düngung von Pflanzen. Allerdings ist Vorsicht bei der Dosierung geboten: Holzasche enthält zwar für Pflanzen wertvolle Spurenelemente sowie Mineralstoffe. Jedoch zählen auch Schwermetalle und chlorierte Kohlenwasserstoffe zu den Inhaltsstoffen, weswegen von einer Düngung des Gemüsebeets oder ähnlichem ganz abzuraten ist. Auch bei anderen Pflanzen und dem heimischen Rasen sollte Asche nur in kleinen Mengen und nicht jedes Jahr verwendet werden.

In vielen Online-Foren kursieren darüber hinaus die Hinweise, die Asche zum Bestreuen des eisglatten Gehwegs im Winter wiederzuverwenden. Dies ist jedoch vor allem eine Belastung der Umwelt: Die schwermetallhaltige Asche wird auf diese Weise in die Kanalisation und letztendlich in die Kläranlagen gespült. Abgesehen davon bleibt der dunkle Überrest an Winterstiefeln haften und hinterlässt unschöne Spuren auf hellem Bodenbelag.

Müllverbrennung versus Müllverbrennung

Die Schadstoffe, die in einem Kachelofen oder im Garten entstehen, gehen ungefiltert in unsere Umgebungsluft. Die Kachelöfen erreichen nicht die Temperatur wie in einer Müllverbrennungsanlage. Es fehlen die Filteranlagen, die in einer Müllverbrennungsanlage nachgeschalten sind, und daher sind diese beiden Arten der Verbrennung nicht miteinander zu vergleichen. Wie eine Müllverbrennung wirklich funktioniert, könnt ihr auf der Seite der EVN Abfallverwertung nachlesen.

Fazit

Viele brennbare Abfälle – ob belastetes Holz, Papier, Kunststoff oder Verbundmaterialien – sind mit Schwermetallen (Cadmium, Blei, Zink, Kupfer, Chrom, etc.) und Halogenen (Chlor, Fluor, etc.) belastet. Bei einer illegalen Entsorgung – durch unsachgemäße Verbrennung  – werden diese Stoffe freigesetzt, oder es entstehen Schadstoffe wie Stickoxide, Salzsäure, Kohlenwasserstoffe, Dioxine und Furane. Der Schaden für Menschen, Tiere, Böden und Grundwasser ist groß. Aufgrund der relativ geringen Kaminhöhen gilt dies vor allem für den eigenen und den nachbarlichen Garten. All diese Schadstoffe kommen im Umkreis zu der Feuerstelle wieder herunter. Wir atmen sie ein, wir essen sie, nur weil wir Geld sparen wollten. Auch die Kachelöfen und die Kamine werden durch die Säuren angegriffen und die Reparatur kostet mehrere 1000€.

Müll verbrennen ist dumm, teuer und gesundheitsschädlich, daher bitte nur Brennholz in den Allesbrenner geben und die Abfälle in die dafür vorgesehenen Sammeleinrichtungen.

Also Achtung was ihr verbrennt, nicht alles was brennt, sollte brennen, eure Trennsetterin

Quelle

Rechtsvorschrift zur Abfallverbrennungsverordnung

Nutzung von Asche

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