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Abfallvermeidung im Einkauf, plötzlich reden alle mit


29.06.2019

Konzerne, denen der Verpackungswahn egal war, Konzerne, die Plastikflaschen forcierten und die Glasflaschen uninteressant machten..schwimmen plötzlich wieder auf der Nachhaltigkeitswelle! Wir lesen von Mehrwegglasflaschen, die ein Revivel erleben, Einkaufsnetze oder Maisstärkesackerln bei verschiedenen Supermärkten werden für das Obst/Gemüse angeboten.

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Auch  Mehrweggeschirr für Wurst und Fleisch sind kein Tabu mehr.

Wir Abfallberater reden seit 25 Jahren über die Abfallvermeidung und nichts hat sich bewegt. Wir haben auf das Problem der Vermüllung aufmerksam gemacht, das Litteringproblem von Einwegplastik kann schon lange nicht negiert werden. Projekte in Schulen oder Kooperationen mit Fast Foodketten wurden angestrebt. Es hat sich kaum etwas geändert. Medial uninteressant...

Vor einem halben Jahr habe ich einen Bericht im Fernsehen gesehen, indem es um Mikroplastik ging und über das Plastiksackerlverbot. Eine Dame der Erdölbranche hat schmunzelt gemeint, das Verbot ist lächerlich und bringt gar nichts.

Und ich sage: Ja, es bringt was. Endlich reden wir über Einwegverpackungen, endlich tut sich etwas. Nur gemeinsam mit dem Handel kann es zu einer Änderung kommen. Wenn dem Konsumenten eine günstige Alternative zur klassischen Verpackung angeboten wird, dann wird er auch zugreifen.

Es braucht sich niemand wundern, wenn Glasflaschen nicht mehr gekauft wurden. Die PET Flaschen waren einfach billiger, zu dem leichter. Ich finde es zwar eigenartig, dass das Gewicht eine Rolle spielt. Da die meisten Personen mit dem Auto zum Supermarkt fahren.... aber bitte sehr...

Abfallvermeidung beim Einkauf

  • Verwende Mehrweg-Trinkflaschen oder Kaffeebecher statt Einwegflaschen und -becher.
  • Lass die Flaschen bleiben und zapf dir dein Wasser aus der Leitung. Auch die Sprudler wären eine Alternative
  • Nimm‘ für deinen Einkauf eine Mehrwegeinkaufstasche mit, somit brauchst du nicht jedes Mal ein Sackerl zu kaufen.
  • Kaufe mit Bedacht ein und koche auch mit Resten, um Lebensmittel im Abfall zu minimieren.
  • Greif zu Nachfüllpackungen anstatt zu Einwegverpackungen.

Das Auge kauft ein

Appetitlich angerichtetes Gemüse lädt zum Kaufen ein..schaut doch viel besser aus als verpackt..oder?

Diese Bilder habe ich in Kanada aufgenommen. Das Gemüse wird mit Wasser berieselt, damit es frisch bleibt. Ich habe es sehr einladend gefunden und verstehe nicht, warum das bei uns so nicht geht oder nur selten zu sehen ist. Neben offenen Gemüse liegt die gleiche Sorte verpackt. Warum, kann mir keiner erklären.

Offen versus Verpackt

Wir lesen von unterschiedlichen Supermarktketten, dass sie wieder auf Mehrweg umsteigen oder das der Knotenbeutel durch ein Maisstärkesackerl ersetzt wird. Gleichzeitig sieht man mehr denn je unnötig verpackte Lebensmittel. Es bleibt ein Einwegsackerl auch wenn es ein Maisstärkesackerl ist..das gehört doch ganz anders angepackt.

Wurst und Käse wird nach wie vor in verschweißten Folien billiger verkauft als offene. Wie kann das funktionieren? Dosenbier billiger als Flaschenbier? Hier ein paar Gedanken aus der Craftbeer Szene. Seit einigen Monaten erfährt die Mehrwegdose in der Fleischabteilung wieder ein Revival bei den Supermarktketten. Vor einigen Jahren wegen Hygienebedenken abgeschafft, hat man sich Gedanken gemacht, wie man dieses Problem beheben kann. Es geht, wenn man will.

Jetzt darf ich nur die Dose nicht daheim vergessen:). Auch beim heimischen Fleischhauer darf ich meine Glasdose zum Befüllen hergeben..ohne beschmunzelt zu werden (bin sowieso verschrien, weil ich mein Faschiertes offen möchte..bei mir fragen sie jetzt gar nicht mehr, ob ich es nicht in der fertig verschweißten Form haben möchte).

Fazit

An der ganzen Diskussion über Mehrweg und Einweg ärgert mich im Moment nur wie verlogen das Ganze ist. Ich kenne beide Seiten..die Zeit bevor alles hundertmal verpackt wurde, die Zeit als alles verpackt wurde und wie jetzt plötzlich die Lebensmittel wieder offen angeboten werden. Konzerne, die an den Einwegwahn Schuld sind, drehen es gerade so hin, als wenn es ganz was Neues wäre und sie die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben. Man verschaukelt den Konsumenten als dumm.

Natürlich kauft man die billigere Flasche, wenn das gleiche drin ist oder den Reis im Plastiksackerl statt im Papier. Es wird behauptet der Konsument entscheidet. Wenn zB das Obst nur lose angeboten wird, wird man auch nur dieses kaufen, oder?

Auch das Plastiksackerl Verbot wird belächelt, nichtsdestotrotz tut sich in den letzten Monaten im Umweltbereich mehr als in den letzten Jahren. Es ist eine Lenkungsmaßnahme und ein Symbol für die vielen Einwegverpackungen. Es ist ein Umdenkprozess bei allen Entscheidungsträgern eingetreten und das ist gut.

Ich bemerke, dass es nur miteinander geht. Wir Abfallberater reden schon lange darüber wie Vermeidung funktionieren kann, umsetzen tun es andere und wir schauen vom Spielfeldrand zu. Einerseits schade, andererseits:

What else..es ist für unsere Umwelt, unsere Kinder und für unsere Lebensqualität, eure Trennsetterin

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